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Fotostory – Frau Kamara

Frau Kamara kommt aus einem kleinen Dorf in Guinea. Guinea gehört zu den ärmsten Ländern Afrikas, gezeichnet von politischer Misswirtschaft und Korruption. 56% der Bevölkerung sind Analphabeten. Viele Familien sind so arm, dass es nie für alle reicht und die Kinder so bald wie möglich ihre eigenen Wege gehen müssen.

Als Frau Kamara vierzehn Jahre alt ist, soll sie einen sehr viel älteren Mann heiraten. Frau Kamara erwartet nicht viel vom Leben; neun lange Jahre hat sie als Kindersklavin in einer fremden Familie geschuftet. Den Haushalt für alle besorgt und sich um die Kinder gekümmert. Dabei war sie doch selber noch ein Kind. Und jetzt, da ihr die Flucht gelungen und sie wieder bei ihrer eigenen Familie ist, soll sie diesen Mann heiraten. Sie würde viele Kinder bekommen und ebenso verzweifelt sein, wie ihre Eltern es sind. Dazu ist sie nicht bereit.

Als sie von einer Europäerin, die in der Nähe bei einer NGO arbeitet, nach Europa eingeladen wird, ergreift sie die Chance und flüchtet ein zweites Mal. So kommt sie nach Deutschland. Sie stellt einen Asylantrag, doch das Verfahren verläuft erfolglos. Frau Kamara soll abgeschoben werden. Aber dann bekommt sie von einem deutschen Mann ein Kind. Dieses Kind bekommt die deutsche Staatsangehörigkeit und nun darf Frau Kamara bleiben.

Mittlerweile ist sie seit neun Jahren in Deutschland. Als alleinerziehende Mutter von zwei Mädchen hat sie es nicht immer leicht, deshalb ist sie froh, mit ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen eine feste Anlaufstelle zu haben. Unkompliziert bekommt sie hier Hilfe und Informationen für den Alltag. Einfach ist ihre Situation nicht, aber sie ist zuversichtlich, dass es ihre Töchter einmal besser haben werden.

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